Etwas ugandische Herzlichkeit mitnehmen – MZ

Mittelbayerische – 8.9.2015

Tief beeindruckend sind für „Cababana“ aus Kümmersbruck die Begegnungen mit den Menschen, vor allem bei der Olumbe-Feier.

Der neue Wassertank (hinten) ist eine Bereicherung für das ganze Dorf. Der Chor Cababana hat den Behälter mit finanziert. Bild: hfz

Die Olumbe-Feier, bei der das neue Oberhaupt der Familie von Joseph Wasswa (ganz links) bestimmt wurde, war ein besonderes Erlebnis für die Gäste aus der Oberpfalz. Foto: privat

Herzliche Begegnungen mit Freunden

Kümmersbruck.Die Begegnungen mit den Menschen Ugandas sind ein ganz wesentlicher Teil bei der Reise des Himbisa-Mukama-Projektchors in das zentralafrikanische Land. Sie prägen eigentlich jeden Tag, wie aus den Berichten zu entnehmen ist, die die Mitglieder des Kümmersbrucker Chors „Cababana“ und weitere Mitreisende aus dem Landkreis Amberg-Sulzbach regelmäßig nach Hause schicken. Ganz besondere Erlebnisse warteten da in den jüngsten Tagen – vor allem mit der traditionellen Olumbe-Feier, die tief beeindruckt hat.

Nach den spannenden Tagen im Murchison Nationalpark und einer sehr erholsamen Nacht im J & M Airport Hotel Kampala, das in einigen Monaten auch das Zuhause des Papstes sein wird, starteten die Besucher zur Janya Secondary School. Dort wurden die Gäste herzlich empfangen und konnten sich einen Eindruck vom Schulgelände sowie den Lern- und Wohngegebenheiten verschaffen. Der Uganda Kinderhilfe Verein aus Regensburg engagiert sich bereits seit zehn Jahren für diese Schule, entsprechend dankbar und herzlich gestaltete sich der Aufenthalt.

Die Besucher mussten die Schule allerdings früh wieder verlassen, da ihre Reise nach Masaka fortgeführt werden sollte. „Hierbei erfuhren wir wieder einmal, was ugandische Schätzung bedeutet: Geplante Ankunft war um 14 Uhr, da wir jedoch auf dem Weg in die Stadt von einer politischen Versammlung erfuhren, entschlossen wir uns spontan dazu, bei dieser vorbei zu schauen und Werbung für unser anstehendes Konzert am Sonntag zu machen“, so der Bericht der Cababanas.

Große Gastfreundschaft
Bei dieser Veranstaltung habe sich der neu gewählte Minister bei seinen Wählern für deren Unterstützung bedankt und der Gemeinde einen neuen Krankenwagen geschenkt sowie seiner Mutter ein Auto, da Mütter maßgeblich am Erfolg ihrer Kinder beteiligt sind. Rund 2000 Gäste hätten sich auf dieser Feier eingefunden.

Froh waren alle, in den Abendstunden ein modernes und ansprechend eingerichtetes Hotel anzufinden. Wegen eines Tropenregens konnten einige Mitreisende von ihren Gastfamilien nicht abgeholt werden und übernachteten daher bei Freunden aus der Gruppe im Hotel. Andere konnten schon zu ihrer Gastfamilie – und sie wurden mit einem ugandischen Festmahl herzlich willkommen geheißen.

Gruppenfoto am Äquator

Viele besondere Eindrücke bestimmen die Zeit in Uganda. Foto: privat

Die besondere Gastfreundschaft der Menschen Ugandas erlebten die Besucher auch am nächsten Tag. Er begann mit einem üppigen Frühstück in der Gastfamilie, wobei landestypische Speisen wie Mantoke und Hühnchenschenkel angeboten wurden. „Es fanden sich aber auch Kuchen, Kaffee und ein Omelett auf dem Tisch, was die Familie extra für uns besorgt hatte“, erzählen die Cababanas.

Bei einer Führung über das Grundstück der Gastfamilie entpuppte sich dieses als Bauernhof – mit 2000 Hühnern, 64 Kühen sowie einigen Schweinen, die in der vergangenen Nacht 13 Ferkel geworfen hatten. Eine „herrliche Führung“, heißt es schwärmend im Tagebuchbericht.

Nachmittags sollte ein Empfang in der Priesterseminarschule stattfinden. Ein Teil fuhr mit dem Bus, andere auf einem mit riesigen Musikboxen bestückten Truck, um intensiv für das große Konzert am Sonntag zu werben. Auch in der Schule habe es einen sehr freundlichen Empfang gegeben. Der Tag wurde offiziell mit einer Probe beendet, bevor die Gastfamilien ihre Gäste wieder abholten.

Wassertank als Gastgeschenk

„Heute hatten wir die Ehre dabei sein zu dürfen, wenn das neue Familienoberhaupt von Projektleiter Joseph Wasswas Familie feierlich ausgewählt wird“, schreibt Isolde Nußstein über den vergangenen Samstag. Die „Olumbe“-Feier begann mit einem Gottesdienst vor dem Haus der Familie und wurde vom Chor, den der Verstorbene früher leitete, umrahmt. „Wir wurden wir mit sehr großer Herzlichkeit empfangen“, so Isolde Nußstein weiter. In der Rede des neuen Familienoberhaupts wurde der Wert der Mütter besonders hervorgehoben.

Die Feier endete mit einem gemeinsamen Essen. Alle Gäste (etwa 600) wurden so liebevoll mit Speisen und Getränken versorgt, die bei den einfachen Verhältnissen sehr schwer zuzubereiten waren. Zum Schluss dieser traditionellen „Olumbe“-Feier besichtigten die Besucher den 5000-Liter-Wassertank, den sie als Gastgeschenk finanziert hatten.

Währenddessen hob Familienoberhaupt Pater Tadäus, Josephs Bruder, besonders hervor, wie wichtig das Wasser für sie alle sei und dass jeder davon bekomme. So ist der Wassertank eine Hilfe für die ganze Nachbarschaft. „Wir sind ja eine große Familie“, sagte er.

Am Donnerstag, 10. September, ist die unvergessliche, wunderschöne Konzert-Safari-Reise zu Ende. „Wir haben so viele Eindrücke von Uganda bekommen und durften dank Joseph Wasswa seine Heimat hautnah erleben. Nehmen wir alle Zufriedenheit, Dankbarkeit und ein wenig ugandische Leichtigkeit und Herzlichkeit in unseren Koffern mit nach Hause“, schreibt Isolde Nußstein.