Sulzbach-Rosenberger Zeitung 26.07.2007
„Misa de Solidaridad“
Die Trommel- und Gesangsgruppe „cababana“ aus Kümmersbruck sorgte zusammen mit dem „Jungen Chor“ St. Marien/Herz Jesu unter der Leitung von Maria Boßle für die musikalische Umrahmung des Gottesdienstes. „Cababana“ bedeutet soviel wie Glaube, Freude und Rhythmus. Die Trommel- und Gesangsgruppe sowie der „Junge Chor“ führten die bolivianische Messe „Misa de Solidaridad“ von Thomas Gabriel auf. Diese Messe lobt Gott durch ihre lebendige Musik…
musica e vita – 26.02.07 (Stefanie Graf/mev)
Misa de solidaridad – cababana feierte 5 jähriges Jubiläum
Am 27.01.07 feierte cababana ihr 5 jähriges Bestehen“ mit einem Gottesdienst in St. Wolfgang, Kümmersbruck. Die von Thomas Gabriel komponierte Messe „Misa de solidaridad“ vermischt lateinamerikanische und europäische Musikstile und ist wie geschaffen für den Musikgeschmack der Gruppe.
Das lateinamerikanische „Feeling“ wurde durch die Perkussion besonders unterstrichen. Sowohl Gottesdienstbesucher, als auch Dekan Helmut Süß waren sehr angetan vom Klang der Stimmen und Instrumente. Beide sparten nicht mit Lob und Anerkennung.
Dekan Süß erinnerte an die erste Aufführung 2003. „Ihr seid im Klang und Gestaltung gewachsen,“ war seine Laudatio. Indianer hätten einen Freude daran gehabt, sagte der Pfarrer, wenn sie hier in Kümmersbruck die Messe in ihrer Sprache hätten hören können.
cababana hatte vor 5 Jahren zunächst als reine Trommelgruppe begonnen. Durch das Hinzukommen unterschiedlicher musikalischer Talente (Gesang, Tanz, div. Instrumente), standen wesentlich mehr Gestaltungsformen offen.
Tragendes Element blieb aber immer der Rhythmus. 2003 war es mit dem Projektchor möglich erstmals die „misa de solidaridad“ vorzutragen. Die immer große Begeisterung war der Joker, sich auch als Laiengruppe an knifflige Stücke heranzuwagen. 2007 waren nun seit dem ersten Trommelschlag 5 Jahre vergangen – ein Grund zum Feiern.
Nach dem Gottesdienst wurden noch einige geistliche Lieder in verschiedenen Sprachen gesungen.
Amberger Zeitung – 26.01.2007
Musik über eine Botschaft und Frieden
„Cababana“ führt am Samstag in St. Wolfgang Kümmersbruck „Misa de solidaridad“ auf – „Geburtstag“
Kümmersbruck. (hi) „Am 25. Januar 2002, also fast genau vor fünf Jahren, gab es den ersten Trommelschlag, vom Singen war zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht die Rede“, berichtete die Initiatorin und Gründerin der Gruppe „Cababana “ Agnes Kramer.
Bei einer Probe für die Gottesdienstgestaltung am Samstag um 18 Uhr in St. Wolfgang mit der Messe „Misa de solidaridad“ erzählte sie von fünf Jahren aufregender Geschichte. Mit „Cababana“ wurde ein indianisches Wort für die Gruppe gewählt, das so viel heißt wie Botschaft, Freude, Friede und Glaube, übermittelt durch Rhythmus und erweitert durch einen Projektchor, der mittlerweile feste Formen angenommen hat.
In den Kinderschuhen des Ensembles halfen aus die “ Gospelflames“ von Dreifaltigkeit Amberg, die die erste Messe, die „Masithimesse“ mitgestalteten. Heute umfasst die Gruppe etwa 20 Sängerinnen und Instrumentalistinnen mit Piano/Keyboard, Blockflöten, Querflöte, Kontrabass, Gitarre und Percussion.
Auf die Frage, warum gerade die „Misa de solidaridad“ zum fünfjährigen Bestehen am Samstagabend aufgeführt wird, war zu erfahren,dass die Klänge dieser deutsch-bolivianischen Messe beim Ensemble und beim Publikum sehr gut ankamen.
Diese Messe wurde auch schon neunmal an verschieden Orten des Landkreises aufgeführt. Der Schwerpunkt der Musik von Cababana liegt bei der afrikanischen und lateinamerikanischen Musik, eine Musik, „die unser Herz anspricht und die sich auch nicht ganz in ein musikalisches Korsett einzwängen lässt“, so Agnes Kramer.
Auch als Straßenmusikanten
Neben den Gottesdiensten sind die Musiker zu hören in Konzerten, Feiern und auch als Straßenmusik. „Als unsere afrikanischen Freunde aus Ghana mitgetanzt haben, war das schon eine ganz tolle Sache“, berichtete ein Trommlerin.
Aufgetreten sind die Frauen und Männer in den letzten fünf Jahren unter anderem beim Europatag „Festival Goldene Straße 2006“, bei der Percussion-Night im Club Habana, bei Kunst/Kultur /Kümmersbruck, beim Klosterhofsingen in Ensdorf der Sängergruppe Amberg, beim Weihnachtsmarkt in Kümmersbruck, dem Jahresfest von „Socialis for the Gambia“, 40 Jahre Projekthilfe Dr.Luppa , der afrikanischen Filmnacht für die Projekte von Dr. Luppa mit Straßenmusik für „Afrika Luz“, beim Nigeriavortrag von Pfarrkurator Chidi in St. Martin Amberg und bei der Samba in Schwandorf für das Weltjugendtagskreuz.
So ganz einfach sei es nicht, mit den Liedern zurechtzukommen. Aber man habe sich gut an die spanischen und afrikanischen Originaltexte gewöhnt und das Arrangement der Musik. „Es versteht sich“, so Agnes Kramer, „dass es in den Proben oft sehr lustig zugeht. Die afrikanischen Freunde aus Ghana haben nicht nur gesungen, sie haben auch afrikanisch für die Gruppe aufgekocht.“
Zu den besonderen Erlebnissen gehört auch eine Probe mit Schwester Edith aus Südafrika, die Lieder aus der Heimatgemeinde „Fryheit“ mitbrachte, und dort auch seit vielen Jahren als Musiklehrerin tätig ist.
Mehrere Konzerte geplant
Wie geht es nun weiter? Am Samstag wird die Gruppe Cababana zum fünfjährigen Bestehen die „Misa de solidaridad“ für Solo, vierstimmigen Chor und Instrumente in der Kirche St. Wolfgang aufführen, danach noch ein kleines geistliches Konzert mit Liedern aus dem Repertoire anbieten.
Im Frühjahr ist zusammen mit „PicChorolo“, einem Ensemble aus Sängern des Männerchors Haselmühl-Kümmersbruck und des Oratorienchores Amberg mit Franz Hanauska, ein weltliches Geburtstagssingen ins Auge gefasst. Die „Misa de solidaridad“ ist am 24. Juli auf dem Annaberg in Sulzbach- Rosenberg zusammen mit dem Chor von Frau Boßle zu hören. Über neue Mitglieder würde man sich freuen, Informationen gibt es unter Telefon 09621/ 84688.
Mittelbayerische Zeitung – 20./21.01.2007:
Ein Stück Afrika – mitten in der Oberpfalz
Gruppe „cababana“ feiert den 5. Geburtstag / Leiterin Agnes Kramer: „Es funktioniert, weil alle zusammen helfen“
Petra Funck, Sabine Beil und Elisabeth Schmidt (v.l.) trommeln nicht nur: Auch die Caxixis beherrschen sie perfekt. Agnes Kramer (r.) gibt in der Gruppe den Takt an.
Gesang ist wichtig für die Gruppe: „Die ganze Zeit nur trommeln, das wäre zu eintönig. Deshalb haben wir auch Sänger dabei“, sagt Leiterin Agnes Kramer.
KÜMMERSBRUCK (aya). Rhythmisch hallen die dumpfen Schläge der Basstrommel durch den Kindergarten „Arche Noah“. Es ist Mittwochabend, die Kinder sind schon lange zu Hause. Das Haus ist stockfinster – nur in einem Raum brennt Licht: Dort, wo gewöhnlich der Männerchor probt. Doch heute sitzen hier Frauen: Petra Funck, Sabine Beil, Elisabeth Schmidt und Agnes Kramer. Jede hat eine Trommel zwischen die Füße geklemmt – ihre südamerikanischen und afrikanischen Samba-Rhythmen erfüllen das ganze Kellergeschoss.
Die vier Frauen sind die Trommlerinnen der Gruppe „cababana“. Agnes Kramer ist die Leiterin der Gruppe – und sie hatte vor ziemlich genau fünf Jahren auch die Idee, „cababana“ zu gründen. Obwohl – die Idee gab es eigentlich schon viel früher, erzählt Kramer. „Ich hab immer bei den offenen Trommelkursen des Katholischen Bildungswerks mitgemacht. Aber irgendwann war das immer wieder das Gleiche. Da hab ich mir gedacht: Da muss man doch was draus machen.“ Und Agnes Kramer wurde aktiv: Immer wieder hat sie Bekannte – und auch Fremde – angesprochen, ob sie nicht in der Gruppe mitmachen wollen, „und tatsächlich haben viele ,ja‘ gesagt.“ Zusammen mit den „gospelflames“ führte die Trommelgruppe zuerst einmal die „Masithimesse“ auf – und die afrikanischen Lieder kamen richtig gut an.
Das Projekt „Masithimesse“ war nach ein paar Aufführungen beendet – doch das war erst der Anfang für die Gruppe. Die „Misa de solidaridad“ sollte das nächste Projekt sein. Weil die „gospelflames“ keine Zeit hatten, nahm Agnes Krämer die Fäden selbst in die Hand und suchte eigene Sänger: „Wir haben uns gesagt: Gut, dann probieren wir’s halt selbst. Und es hat funktioniert – und das ist ein Wunder. Aber es funktioniert auch nur, weil alle zusammen helfen. Das ist schon was Besonderes.“
„Am Anfang waren wir etwa 40 Leute. Keiner hat gewusst, worauf er sich da einlässt“, sagt Kramer heute. „Aber die Begeisterung war von Anfang an da.“ – Begeisterung für südafrikanische Lieder, für brasilianische Samba-Rhythmen und Melodien voller Leidenschaft.
Doch auch die „Misa de solidaridad“ sollte ursprünglich nur ein Projekt sein. Neun Mal wurde die Messe aufgeführt, von Auerbach bis Ebermannsdorf. Dann war auch dieses Projekt zu Ende. „Wir mussten uns entscheiden, ob wir weitermachen oder nicht. Einige wollten weiter machen – und so ist die Gruppe entstanden, „cababana“ war geboren.
Die Gruppe – vor allem die Trommelgruppe – spielte bei mehreren Aktionen, immer mehr machten mit und traten mit auf. Auch ein waschechter Afrikaner, Dr. Eddie Yamoah Kyei, schloss sich der Gruppe an – und er holte auch acht afrikanische Tänzer für einen Auftritt der Gruppe in Sulzbach-Rosenberg. Daran erinnert sich Agnes Kramer gern: „Das war toll – das ist dann echt.“
Bei den Übungsstunden in der „Arche Noah“ müssen die Damen zwar ohne Tänzer auskommen – aber Spaß macht es ihnen offensichtlich trotzdem. Heute Abend wird nicht nur getrommelt – auch Caxixis, eine Art Rasseln, kommen zum Einsatz, und mit dem Agogö fühlt man sich wie beim Karneval in Rio.
Reihum geht das brasilianische Percussioninstrument, jeder muss jede Grundstimme einmal gespielt haben, „damit man wieder in die eigene Stimme einsteigen kann, wenn man mal rauskommt“, so Kramer. „Jeder spielt mal alles – es ist ein langer Weg zum Ziel“, sagt sie lachend – und wer gerade kein Instrument spielt, der klatscht und stampft im Takt.
Nach etwa einer Stunde kommen die Sänger. Der Raum füllt sich, Stühle werden heran gerückt, die Singstunde beginnt. Und durch den Kindergarten hallen die Samba-Melodien der „Misa de solidaridad“.
Musik, die unsere Herzen anspricht – Die Leiterin der Gruppe „cababana“, Agnes Kramer, über Anfänge und Zukunftspläne
Ihr habt euch vor 5 Jahren zusammengefunden …
Agnes Kramer: Am 25. Januar 2002 ertönte der erste Trommelschlag. Anfangs waren wir eine reine Trommelgruppe. Wir wollten aber auch singen. Erst halfen uns die „gospelflames“ aus Dreifaltigkeit bei der „Masithimesse“. 2003 gründeten wir einen Projektchor, der nun feste Formen angenommen hat.
„cababana“ klingt sehr exotisch…
Es ist ein indianisches Wort und bedeutet: „Eine Botschaft, die Freude, Friede, Glaube beinhaltet, durch Rhythmus zu übermitteln“.
Warum gerade die „misa de solidaridad“ zum Jubiläum?
Wir haben unsere Chorarbeit mit dieser Messe begonnen. Die Klänge der deutsch-bolivianische Messe kamen sowohl bei uns als auch unserem Publikum sehr gut an. Es ist zu schade, dieses Werk in einer Schublade verschwinden zu lassen.
Welchen Musikstil kann man von „cababana“ hören?
Unser Schwerpunkt liegt bei der afrikanischen und lateinamerikanischen Musik. Da wir ja immer noch eine Trommelgruppe sind, ist der Rhythmus von sehr großer Bedeutung. Grundsätzlich entscheiden wir uns für die Musik, die unsere Herzen anspricht, dabei lassen wir uns in kein musikalisches Korsett zwängen.
Wir gestalten Gottesdienste, Konzerte, Straßenmusik, Feiern und mehr.
Ist es nicht schwer, diese Lieder einzuüben?
Mittlerweile denke ich, haben wir uns schon gut mit spanischen und afrikanischen Originaltexten arrangiert. Manchmal fällt es schwerer, so ein Lied mit einer deutschen Übersetzung zu singen. In unseren Proben ist es schon deshalb oft sehr lustig. Zur Auflockerung haben wir uns schon mal einen afrikanischem Tanz von afrikanischen Profis beibringen lassen. Ein Highlight war auch die Probe mit Sr. Edith aus Südafrika. Sie brachte Lieder ihrer Heimatgemeinde „Fryheit“ mit. Sr. Edith kommt ja aus Kümmersbruck.
Welche Pläne gibt es für die Zukunft?
Am 5. Mai werden wir Samba für den 20. Triathlon in Amberg spielen. Für das Frühjahr ist ein weltliches „Geburtstagssingen“, mit „PicChorolo“ geplant und am 24. Juli werden wir die „Misa de solidaridad“ am Annaberg mit dem Chor von Frau Boßle singen.
Zum Jubiläum
Zum 5. Geburtstag gestaltet die Gruppe am Samstag, 27. Januar, um 18 Uhr die Vorabendmesse in St. Wolfgang Kümmersbruck mit der „Misa de solidaridad“ für Solo, vierstimmigen gemischten Chor und Instrumente. Anschließend ist ein kleines kirchliches Konzert mit Liedern aus ihrem Repertoire. Im Frühjahr ist mit „PicChorolo“ ein weltliches „Geburtstagssingen“ geplant.
Nähere Informationen über die Gruppe und Kritiken stehen auch im Internet unter: www.cababana.de.
Wer bei „cababana“ mitmachen will, kann sich bei Agnes Kramer, Tel. (0 96 21) 8 46 88, melden.