Mittelbayerische Zeitung – 26.05.2015
1500 Zuschauer erlebten im Audimax ein Konzert der Extraklasse. Die musikalische Reise führte zur „Perle Afrikas“ – Uganda.
Von Daniel Steffen, MZ
Dirigent Joseph Wasswa gestaltete mit dem Chor Himbisa Mukama (hinten), dem Symphonieorchester der Uni Regensburg (vorn) und vielen weiteren Musikern ein großartiges Konzert im Audimax. Foto: Steffen
Regensburg.Umjubelt wie ein Superstar genoss Chorleiter Joseph Wasswa das Bad in der Menge. Ein Riesenapplaus fegte wie ein Orkan von der Tribüne. Ja, es war ein ergreifender Moment für ihn und weit über 150 Musiker, die auf der Bühne das Beste gegeben hatten. Das dritte „Himbisa Mukama“-Konzert, benannt nach dem gleichnamigen deutsch-afrikanischen Projektchor aus Regensburg – es riss die Zuschauer im Audimax der Universität von den Sitzen. 1500 waren dabei, damit war das Benefizkonzert restlos ausgebucht.
„Meine Gebete wurden erhört“, sagte Dirigent Wasswa, immer noch mit seiner Fassung ringend. Seine Gebete implizierten den Wunsch, den „Planeten wieder ein wenig menschlicher werden“ zu lassen. Das haben die Musiker am Wochenende vor Ort geschafft, indem sie eine kulturelle und zwischenmenschliche Brücke nach Afrika geschlagen haben. Auch deshalb, weil die Zuschauer bereit waren, jene Brücke zu beschreiten. Aufmerksam und interessiert lauschten sie den Klängen und machten sich ihr eigenes Bild vom „schwarzen Kontinent“.
Baba Yetu, das Vaterunser
Geistliche wie weltliche Lieder erfüllten den Saal, auch in Form von Gebeten. Mit „Baba Yetu“, dem Vaterunser, nahm das gut dreistündige Konzert seinen Anfang. „Kein Text ist auf dieser Welt so verbreitet. In den entlegensten Orten wird er gebetet. Er verbindet Kulturen und Kontinente“, erklärte Moderator Winfried Brandmaier, der durch den Abend führte.
Geleitet von der Hoffnung, dass „die Tränen trocknen und der Frieden einkehrt“, stimmten die Musiker auch den Soundtrack „Dry your tears, Africa“ an. In Uganda, der Heimat Wasswas und des Chors „Cacemcho“, sei man bereits auf einem guten Weg.
Klangreise an den Victoriasee
Im August werden deutsche Musiker des Projektchors Himbisa Mukama im Rahmen einer Konzertreise das Land besuchen.
Das Konzert bot mehr als nur einen Vorgeschmack darauf: Traditionelles Liedgut mischte sich mit modernen Afrika-Rhythmen – und mit Totos Welthit „Africa“ arbeiteten die Musiker einen Chart-Hit in das Programm ein. Von Experimentierfreude beflügelt, nahmen sie die Zuhörer mit auf eine Reise hin zum Viktoriasee-Fällen, dessen Geräusche sie mit ihren Stimmen und Instrumenten nachahmten. „The waters of Lake Victoria“ hat Wasswa diese Komposition benannt.
Die „Perle Afrikas“, wie sie schon Sir Winston Churchill zu nennen pflegte, war somit zum Greifen nah. Auch deshalb, weil auf Großleinwand projizierte Bilder die Musik begleiteten. Mitwirkende des Konzerts waren weiter der Chor „Cababana“ aus Kümmersbrück, die Percussion- und Tanzgruppe „GermAfrico“, das Symphonieorchester der Universität Regensburg sowie die Solisten Maria Knapek, Antonia Gust, Juan Lopez, Tim Steinberg und Kiweewa Bernhard. Die Schirmherrschaft hatte OB Joachim Wolbergs übernommen.
Solistin Antonia Gust gab sich die Ehre. Foto: Steffen
Viele Streicher wirkten mit. Foto: Steffen
Die Zuschauer waren begeistert. Foto:Steffen