29. November 2016 | Hans Babl | Ensdorf.de, Mittelbayerische Zeitung, Schule
Die Leiter des Cachemcho Chors aus Kampala in Uganda tanzten und sangen mit Jugendlichen der Mittelschule Ensdorf.
Völkerverständigung durch Musik
Jude Luwaga und Margaret Namagembe leiten den Cachemcho Chor in Kampala und haben schon große musikalische Dinge geleistet: Sie waren beteiligt am großen Himbisa-Mukama-Projekt in Regensburg im Audimax, bei dem auch Cababana mitgewirkt hat. Nach dem Projekt waren dann Musiker aus Regensburg und Amberg-Sulzbach nach Afrika gereist und haben zwei Open-Airs mit den Freunden aus Uganda in Kampala und Masaka gestaltet. Und etwas ganz Besonderes: Die beiden Chorleiter waren auch mit eingebunden in die musikalische Umrahmung des Papstbesuches im November 2015 in Kampala.
„Sie verbringen drei Wochen in Bayern“, so Agnes Kramer. „Diese Reise dient der Völkerverständigung, was durch Musik ganz gut geht.“ Nicht zu vergessen: Die Verbindungssprache ist Englisch – und dies ist für Kramer ein Grund mehr für die deutschen Schüler, sich dieser Sprache zu widmen.
Lieder aus Afrika einstudiert
Margaret Namagembe trug ein afrikanisches Märchen vor, Jude Luwage schlug dazu die Trommel und spielte auf seiner Fiedel. Das Märchen handelt von einem Mädchen, das sich nichts von seiner Mutter lernen ließ. Als sie im heiratsfähigen Alter war, starb die Mutter. Erst da merkte sie, dass sie all die Dinge, die eine afrikanische Frau können muss – den Haushalt, die Kinder und die Feldarbeit verrichten – nicht zustande brachte. Sie holte sich den Geist ihrer Mutter zu Hilfe. Dann klappte die Arbeit. Ihr Mann merkte dies aber und vertrieb beide. Diese Geschichte wurde gesungen und getanzt.
Die Gäste aus Uganda
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Jude Luwaga
Jude Luwaga ist studierter Kirchenmusiker, hat einen zweijährigen Sohn und wohnt in Kampala. Er ist Lehrer für traditionelle afrikanische Musik im Seminar in Masaka und leitet mehrere Chöre – einer davon ist der Cachemcho Chor in Kampala.
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Margaret Namagembe
Margaret Namagembe ist Leiterin einer Highschool und wohnt mit zwei Söhnen und einer Tochter außerhalb von Kampala. 35 Kilometer muss sie mit dem Bus zur Schule fahren. Sie unterrichtet afrikanische Geschichte, Musik und Tanz.
Einstudiert haben die beiden „Njabala, njabala, njabala – Tolinzanza Muko Njabala“, unterstützt von Vroni Stängl aus Regensburg als Dolmetscherin. Den Mädchen und Buben machten die temperamentvollen Tänze unter vollem Körpereinsatz sichtlich Spaß.
Abwechselnd trugen die Schüler wiederum deutsche bzw. bayerische Lieder wie „Mei Huat, der hot drei Ecken“ vor, die sie im Unterricht bei Fachlehrerin Agnes Kramer gelernt hatten. Und mit den beiden Gästen aus Uganda studierten sie dann wieder ein neues Lied ein.
Schülerband stellte sich vor
Der zweite Teil beim Besuch von Jude Luwaga und Margaret Namagembe war den „Großen“ aus dem Wahlunterricht Musik der Klassen 8 und 9 gewidmet. Da die Schülerinnen und Schüler eine Band mit interessanter Besetzung – zwei Akkordeons, zwei Keyboards, ein Schlagzeug, eine Gitarre und eine Tuba – bilden und spielbegeistert sind, konnten sie schon einige Stücke vorspielen, obwohl das Schuljahr vor noch gar nicht so langer Zeit begonnen hat. Jude und Margaret spielten oder sangen dazu.
Sie zeigten auch Videoaufnahmen einer Grundschule in Uganda, die den 1. Preis bei einem Musikwettbewerb in Uganda gewonnen hat. In der ugandischen Musik wird viel mit Rhythmus musiziert, die Melodie spielt eine untergeordnete Rolle, erfuhren die Schüler von den Gästen.
An diesem Samstag, 29. Oktober, werden die beiden noch einen Workshop mit Trommeln, Tanz und Singen in Kümmersbruck halten. (abl)